Long live our volunt’heroes!

As a way to celebrate everything we accomplished with our volunteers and to thank them for their unreasonable engagement at euforia, we rented a scout house near Bern and celebrated our Volunteers Day.
The day started with croissants and euforia’s annual general assembly. Our president Corina Helfenstein recapped euforia’s activities in 2015 and euforia staff gave an overview of what’s cooking up for 2016, presented euforia’s financial figures and validated the volunteers circle as the new strategic commission. After sharing an indoor picnic (despite our best wishes, the sun didn’t show up in Bern), our Storytelling Wizard Sonja gave us insights and tools in a workshop on how to best tell our changemaker stories. In the afternoon we moved to sports: one group consuming (Switzerland playing against Albania at the European Championship), another implementing by climbing the local mountain Gurten. Upon their return, beer o’clock was announced and kicked off the beginning of the party night.

As you could already read in our annual report, our volunteers community is growing fast. In 2015 alone, we could count over 80 new volunteers. In total, over 400 people have been engaged in our programmes during the past nine years and many of them still are.

As our volunteers are the core of our organisation, we aim at including them as much as possible in strategic decisions and in the operational daily business. At the General Assembly we looked at how we are reaching that:

  • We launched the new “volunteers circle” at the beginning of the year. Five volunteers are part of the new team and are going to foster community building, facilitate communication between staff and volunteers and contribute to strategic decisions. Welcome Manon, Osi, Nicole and Gordon!
  • Ten volunteers are now engaged within euforia staff as “boosters”, part-time and project-based freelancers. Meet them here!
  • Local chapters are going to be built up soon in order to connect volunteers living in the same region and to bundle our whole changemaker potential. The local chapter in Zurich started a soft launch with a casual coffee meeting last Saturday.

Thank you all who were there and spent the Volunteer Day (and night) with us! If you missed it: stay tuned, the next celebration is sure to come!

Leading with Imp!act Teaserevent

Die steigende Komplexität, Unsicherheit, Ambiguität und Konkurrenz einer sich immer schneller entwickelnden Welt, die generation-übergreifenden Konflikte und die zunehmende Bedeutung der Nachhaltigkeit und Innovation verlangt von Führungskräften und Unternehmen ein tiefgreifendes Umdenken.

Leading with Imp!act ist ein Leadership und Change Management Programm, das jungen Menschen und erfahrenen Führungskräften die Werkzeuge, das Mindset und den Raum für Austausch und Erfahrungen bietet, um gute Vorsätze in echtes Engagement zu verwandeln. Wir kreieren ein innovatives, hierarchiefreies, kreativ-verrücktes Umfeld, in dem erfahrene Manager gemeinsam mit jungen Menschen ihre eigene Führungskultur hinterfragen, um die Generation Y als Kunden, aber auch als zukünftige Mitarbeiter besser zu verstehen, und ein innovationsförderndes Arbeitsumfeld mit zu gestalten.

Anders als bei traditionellen Weiterbildungen steht nicht Theorie, sondern erfahrungsbasiertes Lernen im Mittelpunkt. Im hierarchie-freien Austausch mit engagierten jungen Menschen lernen Teilnehmende, eine menschenzentrierte Führungskultur zu schaffen, die Innovation, Selbstbefähigung und Nachhaltigkeit fördert und so ihr Unternehmen langfristig zu einem attraktiveren Arbeitsplatz macht.

Interessiert? Erleben Sie in unserem Leading with Imp!act Teaser eine Mini-Version des Programms, um unsere Ansätze, Methodik und Euphorie kennenzulernen:

Mittwoch, 13. Juli 2016, von 17:00 bis 20:00
Stadthausquai 15, 8001 Zürich

Anmeldung und weitere Informationen bei Valerian Stalder: 077 432 14 88, valerian@euforia.ch

Volunteers Day – it's time to celebrate!

We're super excited about our next event taking place on Saturday 11 June near Bern.

e're planning to spend a whole day togethe to celebrate all our euforic accomplishment. We have designed a diverse progra that should meet all kinds of interests: The General Assembly for the Master Number Crunchers, a hike for the fancy sports(wo)men and a Storytelling Workshop for the knowledge hungry people. Very important: bonfire, barbecue, music and party 'til early morning. And those who want the real scouts feeling (or who just don't have any choice) ca stay overnight.
Take the chance to get to know volunteers and staff who you haven't met yet and to spend a whole day full of love and fun around wonderful people. We're looking forward to a euforic day!

Check out the progra below and sign up here y 7 May.
For the volunteers from abroad: uforia can over part of your travel costs. Please get in touch with massimiliano@euforia.c by 10 May.

 

24 Stunden Innovation, Inspiration und Co-Creation

Komm mit uns am 9. September 2016 an den 24thinkpark, die unkonventionellste Konferenz der Schweiz. Nutze 24 Stunden als Startrampe für deine Ideen zum Thema Digitalisierung und tausche dich mit anderen Querdenkern aus. Unseren Volunteers verschenken wir zehn Tickets.

Open Space, Hierarchiefreiheit und Co-Creation über Alters- und Sektorgrenzen hinweg: Arbeitskulturen, die bei euforia gelebt und gefördert werden. Wir wollen unsere Learnings dabei nicht für uns behalten, sondern mit anderen teilen und von deren Erfahrungen lernen. Deshalb vernetzen wir uns immer wieder mit Organisationen und Initiativen, die dieselben Werte wie wir vertreten. Dieses Jahr sind wir Partner von 24thinkpark, einer interdisziplinären Konferenz, die am 9. September 2016 im Arche Brockenhaus in Zürich bereits zum vierten Mal stattfindet.

Beim 24thinkpark können 100 Teilnehmende während 24 Stunden ihre Ideen vorstellen, austauschen und testen. Es gibt weder Hierarchien noch Speakers, denn die Überzeugung der Organisation ist, dass Ideen über Dialog entstehen, nicht über Referate. Alter, Beruf oder Status sind Nebensache – Student trifft auf HR-Verantwortliche, Hausfrau auf Ingenieurin, CEO auf Künstler. Die verschiedensten Leute entwickeln gemeinsam neue Ideen und diskutieren Lösungen auf Augenhöhe.

Und so funktioniert’s: Über eine App können Teilnehmende eine Arbeitsinsel für einstündige Sessions, sogenannte Cases, buchen, um ihre Idee zum Thema Digitalisierung vorzustellen. Gleichzeitig können sie sich für die Themenslots anderer anmelden, sich von deren Ideen inspirieren lassen, darüber diskutieren und Inputs für die Weiterentwicklung geben. Jeder „thinkparker“ kann so viele Cases buchen, wie er bzw. sie möchte.

Und das Coolste (nebst dem Finisher-Shirt, das jene Teilnehmende kriegen, die 24 Stunden durchgehalten haben)? Wir dürfen zehn Tickets an unsere Volunteers verschenken. Einzige Bedingung: du musst Student/in sein. Interessiert? Dann bewirb dich hier. Wähle das Ticket „Studierende“ und gib bei den Bemerkungen an, dass du von euforia bist.

Fotos vom 24thinkpark 2015.

imp!act – Ein Workshop mit ungewissem Ausgang

This post was first published in Alex's blog: rodshtein.com. You can also visit and like his Facebook page.

Vor drei Wochen wurde mir über Facebook ein viertägiger Workshop angepriesen. Anscheinend erhielt man dort die Möglichkeit, unter kompetenter Aufsicht ein nachhaltiges Projekt zu starten, das die Welt ein bisschen besser machen sollte. Was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen konnte: Ein Personal Coach und eine Person, die unter sozialer Phobie leidet, aber auch die warmherzige Atmosphäre würden mich stärker beeinflussen, als ich es für möglich gehalten hätte.Vor drei Wochen wurde mir über Facebook ein viertägiger Workshop angepriesen. Anscheinend erhielt man dort die Möglichkeit, unter kompetenter Aufsicht ein nachhaltiges Projekt zu starten, das die Welt ein bisschen besser machen sollte. Was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen konnte: Ein Personal Coach und eine Person, die unter sozialer Phobie leidet, aber auch die warmherzige Atmosphäre würden mich stärker beeinflussen, als ich es für möglich gehalten hätte.

 

Der Beginn mit essbaren Insekten

Der Zeitplan machte keinen entspannten Eindruck: Mittwoch von 18 bis 22 Uhr, Donnerstag von 9 bis 22 Uhr, Freitag von 9 bis 22 Uhr, Samstag von 9 bis 21 Uhr. Eine Menge Zeit, die ich investieren würde für einen Workshop, von dem ich nicht wusste, ob ich dafür geeignet war. Als ich am ersten Tag den Seminarraum der Jugendherberge in Zürich betrat, wurde ich zusammen mit anderen Teilnehmern herzlich begrüsst. Die ehrenamtlich arbeitenden Organisatoren, rund ein halbes Dutzend Personen, die meisten im Alter zwischen zwanzig und dreissig, wirkten motiviert und auf Anhieb sympathisch. Beim Apéro lernte ich ein paar der ungefähr fünfzehn Teilnehmer flüchtig kennen, und vor allem eine Person, die später noch einen grossen Einfluss auf mich haben sollte. Diese Person, ich ändere seinen Namen auf Julian, war mir ein paarmal auf Facebook aufgefallen, wo er Anlässe in die Richtung sozialer Experimente organisiert hatte – genau das, was mich in den letzten Wochen beschäftigt und fasziniert hatte. »Falls es dich interessiert«, sagte er dann zu mir, »ich organisiere ein Wohnzimmerkonzert. Kannst kommen, wenn du willst.«

Zwei Stunden später assen manche von uns geröstete Mehlwürmer und Heuschrecken. Diese sind das Ergebnis von einem der Projekte, die aus vergangenen Workshops hervorgegangen waren. »Einer von uns ist nur für das Lobbying zuständig«, verriet der Marketing Manager von Essento. Die Initianten warten zurzeit noch auf die gesetzlichen Grundlagen, um die Delikatessen aus essbaren Insekten an die Gastronomie vertreiben zu dürfen. Eine andere Person berichtete von dem veganen Kleiderlabel Sanikai, das sie zu zweit gegründet hatten. Wir erfuhren zudem einige Details über das nichtkommerzielle Café Mondial in Konstanz, das als Begegnungsraum für jedermann dienen soll. Anschliessend lernten wir einander besser kennen, indem wir uns jeweils zu viert an einen Tisch setzten, und bei Kerzenlicht einen Teil unserer Lebenserfahrungen teilten. Für mich machte es immer mehr den Anschein, dass wir den gemeinsamen Wunsch verspürten, innerhalb dieser vier Tage etwas Positives zu bewirken.

 

Die theatralische Ideenpräsentation

Bei der Vorstellungsrunde am folgenden Tag erläuterte jeder seine Motivation für die Teilnahme. Der Letzte in der Runde, ein junger, zurückhaltender Mann namens Daniel (Name geändert), offenbarte uns, dass er mit sozialer Phobie zu kämpfen habe, und dass er an diesen Workshop käme, um sich im Umgang mit Menschen zu üben. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich weder jemanden mit diesem Hintergrund kennengelernt, noch besass ich eine konkrete Vorstellung von dieser Angsterkrankung. In der Pause sprach ich ihn darauf an. »Ich habe auch Mühe, mich in die Diskussion innerhalb einer Gruppe einzubringen«, sagte ich. Daraufhin wechselten wir ein paar nette Worte.
Durch spielerische Aktivitäten konnte ich zu vielen Personen eine engere Bindung aufbauen. Grosse Wirkung erzeugte beispielsweise ein Kartenspiel, wo wir zuerst die Regeln verteilt bekamen, beim Spielen allerdings keinen Zugriff auf diese hatten, und wo das Sprechen zusätzlich verboten war. Zahlreiche Missverständnisse mit hektischen Gesten und Fingerzeigen waren die Folge. Obwohl damit nicht alle Unklarheiten beseitigt werden konnten, hatte ich dermassen Spass, dass die letzten Kontakthemmungen sich langsam in Luft auflösten.

Am späten Nachmittag fand ich mich im Mittelpunkt eines Halbkreises von Personen wieder, die eine zweiminütige theatralische Vorstellung von mir sehen wollten. Vorher hatte ein Teilnehmer sogar seinen Bauch entblösst. So war es dazu gekommen: Wir Teilnehmer und die Organisatoren verstanden uns nach einem Tag mittlerweile so gut, dass es zumindest für mich so anfühlte, als kennten wir uns seit Ewigkeiten. Als wären wir eine grosse Familie. An einem Abend wartete ich mit einer Teilnehmerin auf den Zug, und sie meinte: »Dieser Workshop ist wie ein Mikrokosmos.« Wenn man abends die Herberge verliess, schien es so, als würde man in die reale Welt zurückgeworfen. Durch die zwischenmenschliche Vertrautheit waren wir in Lage, in Gruppen über Themen wie Politik oder Gesellschaft offen zu diskutieren, und Inspiration für mögliche Projekte zu bekommen. Plötzlich hiess es dann: »Ihr habt nun eine halbe Stunde Zeit, um eure eigene Idee zu pitchen, sprich, sie den anderen vorzustellen. Führt ein kleines Theater auf oder lasst euch sonst etwas einfallen.« Die Teilnehmer sollten ein Bild bekommen, wer welche Interessen und Visionen besitzt, um entscheiden zu können, mit wem sie ein Team bilden wollten.

Schliesslich sassen wir im Halbkreis, liessen die kraftvolle Musik auf uns wirken, schauten erwartungsvoll in die Runde, wer denn als Erster seine Idee pitchen würde. Etwa eine Minute verging, als eine Person aufsprang, alle Hände einmal abklatschte und einen kurzen szenischen Dialog aufführte. Der nachfolgende Bauchentblösser wollte seine Idee als »sexy« verkaufen, und ich beispielsweise inszenierte eine imaginäre Talkrunde mit vorangehendem Telefongespräch. Immer mehr überwanden sich, sich für zwei Minuten in den Mittelpunkt zu stellen, bis schlussendlich alle ausser Daniel gepitcht hatten. Die Musik spielte, und man sah ihm an, dass er innerlich mit sich kämpfte. Plötzlich schoss er hoch, rannte an allen vorbei, um deren Hände abzuklatschen, steuerte auf einen Stuhl zu, und sprang hoch, um beinahe auszurutschen. Noch während mein Puls sich wieder verlangsamte, redete Daniel ruhig und sachlich über seine Idee. Am letzten Tag verriet er uns, dass es sein prägendstes Erlebnis des Workshops gewesen sei, eines Workshops, der sich für mich länger je weniger als ein solcher anfühlte.

 

Mein Highlight

Der folgende dritte Tag sollte mein prägendster werden. Dabei startete er wenig motivierend. Zu viert hatten wir uns zu einem Team zusammengeschlossen: Julian (er befasst sich beruflich unter anderem mit Personal Coaching), Daniel, und Andrea, gebürtige Russin, die in Ägypten lebt und in der Schweiz Ferien machte. Wir wollten ein Projekt in Angriff nehmen mit dem Ziel, mehr Interaktion zwischen fremden Personen in der Öffentlichkeit zu erreichen. Allerdings besassen wir bezüglich der Umsetzung verschiedene Vorstellungen, und ich erkannte, dass es von der Vision bis zur tatsächlichen Realisierung noch einige Hürden zu meistern gab. Jedenfalls sollten die vier Teams, die sich gefunden hatten, am Nachmittag ihre Ideen in der Öffentlichkeit auf die Probe stellen: Umfragen durchführen, konkrete Aktionen starten, Videos drehen, etc. Unser Team beschloss, dass an einem öffentlichen Platz drei von uns sich je an einen Tisch setzen sollten, wo Fremde zur Diskussion einer bestimmten Frage eingeladen werden konnten. Mit skeptischen Gedanken verliess ich mit den anderen die Herberge.

Ich weiss nicht genau, was der Auslöser war, aber als wir im Tram sassen, meinte ich plötzlich zu Julian: »Ich könnte doch jetzt einfach zu dem Mann gehen, der da vorne sitzt, und ihm sagen, ich habe eine Wette verloren und müsste darum ein Selfie mit einem Fremden machen, und gerade mit ihm, weil er so sympathisch aussieht.« Julian antwortete nur: »Gute Idee, mach es.« Mit leicht erhöhtem Puls und einem Foto kehrte ich zurück und realisierte: Eigentlich ist es ganz einfach, mit Fremden in Kontakt zu kommen, wenn man ein bisschen kreativ ist. Von diesem Zeitpunkt an stand ich unter erhöhtem Adrenalinlevel und wollte mehr dieser ungewöhnlichen Szenarien erleben, und dafür war Julian genau der Richtige. In der Bahnhofsstrasse ging er auf eine Frau zu, die Passanten zu Spenden animieren wollte. Er lief mit offenen Armen auf sie zu: »Free Hug?«, und er umarmte sie einfach so, und schliesslich waren wir zu fünft verknäuelt. Auf der Rolltreppe in einem Shoppingcenter sprach ich einen Touristen aus China an und es war so eine Freude, ein paar Worte mit ihm zu wechseln. Im Restaurant des Centers ging es weiter. Ich lief an einem Tisch vorbei und wünschte den zwei Personen einen guten Appetit. Etwas später setzte ich mich kurz zu einer Frau, die alleine sass; aber natürlich nicht ohne vorher zu fragen, ob ich denn störte. Vom Workshop trug ich noch immer das Namensschildchen auf dem Hemd. »Ich habe eine Wette verloren«, begann ich. »Ich muss nun zu einem Fremden gehen, der versuchen muss, meinen Namen zu erraten. Können Sie erraten wie ich heisse?« Natürlich war es kein Problem für sie.
Wir sassen noch immer am Tisch im Restaurant und Andrea zögerte, ob sie sich auch in eine derartige Situation wagen sollte. Julian stellte ihr die Aufgabe, zu einem Mann zu gehen, den sie hübsch fand, und ihm das auch wirklich zu sagen. Er motivierte und bestärkte sie solange, bis sie aufstand, zu ihm hinüberging, und mit einem Lächeln wieder an unseren Tisch zurückkehrte. »Was hast du gesagt?«, wollten wir wissen. »I said to him: Do not get me wrong but you look handsome.« Wir konnten uns ein Lachen nicht verkneifen und für etwa drei Minuten brachte der Mann das Strahlen nicht mehr aus seinem Gesicht, schaute ständig zu unserem Tisch hinüber. Euphorisch und wie elektrisiert verliessen wir das Center, um uns unserer eigentlichen Aufgabe zu widmen, aber für mich stand bereits fest, dass dieser Nachmittag ein voller Erfolg war.

Zurück in der Herberge musste ich die Geschehnisse erstmal verarbeiten. Was war eigentlich mit unserer geplanten Aktion passiert, wo Fremde zur Diskussion eingeladen werden sollten? Nun, wir hatten einen Versuch im Lichthof der Universität gewagt. Am Rande der zahlreichen Rundtischen stellten wir drei Stehtische auf, worauf wir ein paar Personen dazu bewegen wollten, dort eine kurze »Pause« einzulegen. »Wir diskutieren bereits dieses Skript hier«, antwortete eine Gruppe Studenten, und die Lage war schnell klar: Unser Vorhaben würde schwierig werden. Daniel hatte unterdessen eine Person entdeckt, die er zu kennen glaubte. Aber er zögerte, sie anzusprechen, bis Julian ihn schliesslich doch dazu überreden konnte. Anstatt aufzugeben, versuchten wir, direkt mit einer der Fragen auf die Personen zuzugehen. Daraus ergaben sich ein paar wenige Gespräche. Kurz bevor wir aufbrachen, wollte ich noch einen Versuch wagen, und steuerte auf eine Studentin zu, die alleine sass und in ihr Handy vertieft war. Fünf Minuten lang diskutierten wir die Frage, aber das Gespräch dehnte sich schliesslich auf zwanzig Minuten aus. Auf dem Rückweg realisierte ich langsam, was dieser Nachmittag für mich überhaupt bedeutete. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich stets Mühe gehabt, fremde Menschen anzusprechen. Aber innerhalb von drei Stunden hatten sich die Hemmungen beinahe verflüchtigt. Und das vor allem deshalb, weil ich mich in einem motivierenden Umfeld befunden hatte. Weil mich Julian in meinen verrückten Ideen bestärkt hatte.

Am Abend gestalteten wir die Projektidee konkreter und wieder wurde ich frustriert, da unsere Vorstellungen sich deutlich unterschieden. Schliesslich wurden wir uns doch einig, glücklicherweise, denn am folgenden Tage kamen die Experten: Fünf Personen, deren Wissen und Erfahrungen uns weiterhelfen sollten. Einer davon war beispielsweise Franklin Frederick, ein brasilianischer Umweltschützer, der unter anderem gegen die Wassergeschäfte von Nestlé kämpft. In der Pause fragte ich ihn, was aus seiner Sicht das grösste Problem in der Schweiz in Bezug auf unsere Gesellschaft sei. Was er mir antwortete, werde ich so schnell nicht wieder vergessen. Ähnlich beim Gespräch mit Bah Sadou, Co-Gründer der Autonomen Schule in Zürich. Er erzählte vom Schock, als er von Guinea in die Schweiz gekommen war und sagte: »Das Schlimme ist, dass man sich an diesen Zustand gewöhnt.« Wie denn der Zustand in Guinea sei, wollte ich wissen. Er lachte laut auf: »Schon nur wenn du in den Bus steigst, grüssen dich alle!«

 

Das Fazit

Ehrlich gesagt, weiss ich nicht, wie ich diesen Artikel würdig abschliessen soll. Ich merke gerade, dass ich deutlich mehr Zeilen bräuchte, um die Atmosphäre befriedigend widerzugeben. Wer seinen Horizont erweitern will, ungewöhnliche Menschen mit ungewöhnlichen Visionen treffen will, ist bei imp!act bestens aufgehoben. Auch wenn die Arbeit an den Projekten den Hauptbestandteil ausmacht, stand zumindest für mich die Persönlichkeitsentwicklung im Vordergrund. Wie einen diese vier Tage beeinflussen und verändern werden, kann man nicht abschätzen. Für mich steht aber fest, dass sich jeder zumindest ein Stück weit verändert hat. Die Zwischenmenschlichkeit an diesem Event war etwas ganz Besonderes. Manche umarmten sich plötzlich ohne erkennbaren Grund, einfach, weil man sich zusammengehörig fühlte, und auch ich liess mich manchmal von der Stimmung mitreissen. Am vorletzten Abend kam eine der Organisatoren auf mich zu und wirkte niedergeschlagen. »Geht es dir nicht gut?«, fragte ich sie und es stellte sich heraus, dass sie unglücklich darüber war, sich nicht mit allen Teilnehmern ausführlich ausgetauscht zu haben. Wir führten danach ein kurzes aber tiefgründiges Gespräch.
Daniel, der sich sichtlich Mühe gab, sich zu überwinden, wollte am letzten Tag einer Teilnehmerin ein Kompliment machen. »Geh schon, jetzt ist sie alleine«, versuchte ich ihn zu motivieren. Es dauerte eine Weile, bis er es tatsächlich wagte, und er kam aufgewühlt zurück: »Verdammt, ich glaube, sie hat es richtig schlecht aufgenommen.« Glücklicherweise beruhigte er sich und beim Verabschieden sagte er zu mir: »Wenn es um Frauen ansprechen geht, bist du mein Vorbild.« Ich lachte nur, und meinte, dass ich diese Ehre ganz sicher nicht verdient hatte. Die Art wie Daniel versuchte gegen seine Phobie anzukämpfen, beeindruckte mich. Man kann viel von ihm lernen. Ich hoffe sehr, er macht so weiter.

Vielen Dank an alle, die diesen Event möglich gemacht haben. Die Leidenschaft für eure Arbeit ist unübersehbar. Nicht zuletzt bedanke ich mich bei den Teilnehmern, die zu einer unvergesslichen Atmosphäre beigetragen haben. Ihr habt mir aufgezeigt, wie wichtig die Wahl des Umfeldes ist, und dass Erfolg oder Misserfolg davon abhängen können.

Das von den Organisatoren gefertigte Armbändchen gefällt mir übrigens sehr. Ich trage es jeden Tag, und es soll mich nicht nur an die prägende Zeit erinnern, sondern auch an die Antwort, die mir Franklin Frederick gegeben hatte: »Viele Menschen stehen in keiner Beziehung zueinander. Sie sorgen sich um ihre Frisuren, und wenn ein Zug sich verspätet, weil sich jemand auf die Geleise geworfen hat, beschweren sie sich über die Verspätung. Die Selbstmordrate ist hoch, und wir sind soweit, dass wir an den Brücken Schilder mit Telefonnummern anbringen müssen. Realisiert euer Projekt, bleibt am Ball, aber denkt immer daran, dass 99% der Bevölkerung eine Änderung der Gesellschaft für unnötig erachten wird.«

Und das will ich jedem ans Herz legen: Finde deine persönliche Aufgabe, steh dafür ein und kämpfe hartnäckig. And play and dance the Lonely Boy!

 

Wer oder was ist imp!act?

Am imp!act-Event treffen sich junge Menschen, um gemeinsam an sozialen oder ökologischen Projekten zu arbeiten. Für mehr Informationen: www.euforia.org

Alexander Rodshtein

And the winner is...

Gemeinsam mit Great Place to Work® und dem Magazin „50plus“ durften wir im Rahmen der Preisverleihung „Beste Arbeitgeber der Schweiz“ am vergangenen Mittwoch den Sonderpreis für „Zukunftsorientiertes Demographiemanagement“ vergeben.

Der demographische Wandel stellt für das Personalmanagement von Unternehmen eine zentrale Herausforderung dar. Sie müssen zukünftig stärker um talentierte Jugendliche kämpfen und sind zugleich auch auf ältere Arbeitnehmer angewiesen.

Im Rahmen der diesjährigen Awardverleihung der besten Arbeitgeber der Schweiz von Great Place to Work® wurde deshalb erstmals der Sonderpreis „Zukunftsorientiertes Demographiemanagement“ verliehen. Zwei Unternehmen wurden honoriert, die sich durch besonderen Einsatz in den Bereichen 50plus und Generation Y verdient gemacht haben. Übergeben haben die Preise unser Chief Euphoric Officer und Jurymitglied Chantal Calame sowie Kurt Aeschbacher, der Herausgeber des Magazins „50plus“.

Den Sonderpreis „Generation Y“ erhielt Bristol-Myers Squibb, das Medikamente und Gesundheitsprodukte für verschiedene Therapiebereiche herstellt. Ausgezeichnet wurde das Unternehmen deshalb, weil es in den drei Bereichen, die für junge Arbeitnehmende besonders wichtig sind, abgeschnitten hat: Mitbestimmung im Unternehmen, Austausch über Hierarchiestufen hinweg und die Sinnhaftigkeit der Arbeit.

Dabei war die Jury besonders beeindruckt, dass BMS ihre Mitarbeitenden konsequent in jegliche Prozesse miteinbezieht. „Unsere ganze Gesellschaft sollte so funktionieren“, sagte Chantal Calame bei ihrer Laudatio. „Wenn wir die aktuellen globalen Herausforderungen über Generationengrenzen hinweg miteinander anpacken, kommen wir gemeinsam auf gute Lösungen.“

Sieger der Kategorie „50plus“ wurde die Mundipharma Medical Company. Das Unternehmen hebte sich durch ihre langfristigen Beziehungen zu ihren Mitarbeitenden ab, woraus der erfolgreiche Umgang mit der Generation 50plus natürlich gewachsen ist.

Hier gehts zu den weiteren Gewinnern, zur Fotogalerie und zum Video.

Netzwerke statt Hierarchien und Selbstbefähigung statt Fremdbestimmung

Fragen, Chancen und Herausforderungen rund um die Generation Y sowie Rezepte für ein erfolgreiches Generationenmanagement wurden an unserem gestrigen Generation Y-Workshop mit dem Lorange Business Institut in Horgen thematisiert. Nach drei Key Note Speeches am Vormittag, wurden am Nachmittag in drei Workshops innovative Möglichkeiten für die generationenübergreifende Zusammenarbeit erarbeitet, um das Potenzial der Generation Y optimal zu nutzen.

Fluch und Segen zugleich scheint die Generation Y im Arbeitsalltag zu sein. Innovativ, kreativ und digital, loben Führungskräfte, zugleich jedoch alles hinterfragend und nicht anpassungsfähig, klagen sie im selben Atemzug. Ein Generationenproblem?

Nein, findet Steffi Burkhart, Buchautorin und „Sprachrohr der Generation Y“. Spannungen in der Arbeitswelt entstünden nicht durch den Altersunterschied, sondern durch unterschiedliche Glaubenssätze. Viele junge Menschen seien im materiellen Wohlstand aufgewachsen und hätten von den Eltern stets das Gefühl erhalten, alles erreichen zu können. Deshalb hätten sie andere Werte und Statussymbole als Vorgängergenerationen, die eher nach Geld und Sicherheit strebten: „Wir Jungen suchen sinnstiftende Tätigkeiten, wünschen uns Flexibilität und Kollaboration in Netzwerken statt starre Hierarchien.“

Mit diesem Wandel seien viele Unternehmen überfordert. Sie müssten traditionelle Strukturen aufbrechen, Hierarchien ab- und Netzwerke aufbauen, sagt Burkhart. „Das erfordert einen Wandel in der Tiefe, auf der Unternehmenskulturebene. Gratis-Kaffee oder einen Kicker im Büro reicht nicht.“

Führung 2.0
Die klassischen Vorurteile gegenüber der Generation Y lassen Chantal Calame (Chief Euphoric Officer) und Severin von Hünerbein (Co-Director Facilitation, Training und Coaching) nur bedingt gelten. Unter den oberflächlichen Klischees wie Spassorientiertheit, Illoyalität und Ichbezogenheit stecke viel Potenzial, Kreativität und Innovation, sagen sie und erinnern an Albert Einstein, der einige seiner wichtigsten Werke im Alter von 26 Jahren veröffentlichte.

Chantal Calame fordert Unternehmen dazu auf, jungen Mitarbeitenden mehr Raum zur Selbstbefähigung, zu informellem Lernen und zur Vernetzung zu geben. Mitarbeitende sollen experimentieren und Fehler machen dürfen, aus ihrer Komfortzone herauskommen. Ein transparenter, vertrauensbasierter und kollaborativer Führungsstil lasse deren Potenzialentfaltung zu. „Was die Unternehmen geben, wird auch zurückkommen“, verspricht sie.

LunchLottery zum Austausch
Der Unternehmensberater Lyle Tölle von Inspire 925 rät, sich stets auf die vier emotionalen Grundbedürfnisse nach dem Psychologen Klaus Grawe zu besinnen: Bindung, Selbstwerterhöhung, Kontrolle und Sicherheit sowie Lust bzw. Unlustvermeidung. Mit kreativen Massnahmen könnten diese erfüllt werden, beispielsweise mit Walking meetings, Veröffentlichung von Geschäftsprotokollen oder einer LunchLottery (Mitarbeitende gehen gemeinsam Essen, das Los bestimmt den Lunch-Partner).

Anna Fritsche, Graphic Facilitator, begleitete den Tag mit Filzstiften und erstelle ein visuelles Protokoll.

Global Youth Summit 2016

 

>>> Engagement opportunity with Global Changemakers.

To all the Changemaker out there: Don't miss this opportunity!

The Global Youth Summit will take place 24-30 July in Switzerland, and the euforia community was specially invited!

The Global Youth Summit will consist on 5 working days in which the 60 participants will spend time discussing projects, initiatives and ideas to tackle different issues that concern them. The work is both thematic, by grouping the participants’  different interest issues, as well as plenaries and workshops that are relevant to the group as a whole. Workshops and plenaries on Project management, presentation skills, Fundraising, Monitoring and Evaluation, use of Social Media, Campaigning, Best Practices in youth led initiatives, group management, amongst others will be provided. Food Security will be a cross-cutting subject that will be touched throughout the Summit in plenaries as well as introduced in discussions throughout the Summit. The plenaries and workshops will be provided by experts, representatives of different organizations and companies as well as the Global Changemakers Team.

In order to apply you must fill in an online application as well as send them a two-minute video describing your efforts to bring about a positive change in your communities and about your ambitions (no worries, a video made with your phone will make it ;).

They are looking for the most inspiring young social entrepreneurs, community activists and volunteers from across the globe. Participants must be between 18 and 23 years of age on the dates of the summit.

Find more information and the link to the online application HERE.

The application deadline is 8 April 2016

Website: http://global-changemakers.net